(opa) Derzeit machen sich einige Protagonisten des Profifußballs mehr oder weniger laut Gedanken über die Zukunft und subtil droht man schon mal, nichts werde mehr so sein wie es mal war. Nicht wenige fragen sich angesichts der “echten” Existenzängste ganzer Wirtschaftszweige und der dort beschäftigten Mitarbeiter bei solchen Aussagen “ja und?”.
Aus diesem Grund lade ich Euch mit dem heutigen Opener zu einem Gedankenexperiment ein: Was wäre denn so schlimm, wenn der Fußball, wie wir ihn kennen, nicht mehr wiederkäme? Die Frage nach der Systemrelevanz hatte heute früh unser geschätzter Wilson ja in die Runde geworfen.
Ein Fußball, der uns für ein von Kinderhand und aus Plastikmüll genähtes Stück Polyester 90 € aus der Tasche zieht, damit wir die Werbereichweite eines der Geldgeber steigern.
Ein Fußball, der hauptsächlich eine Kaste von gut beratenen Spielern und Funktionären nährt, während Kohorten von Billiglöhnern und Praktikanten dafür sorgen müssen, dass der Laden brummt. Eine gigantische Unterhaltungsindustrie, in der Experten dafür sorgen, dass sich Kommerz anfühlt wie Kult.
Was wäre also, wenn dieses System crasht? Ein Szenario, mit dem man sich seinerzeit bei der Kirch-Krise schon einmal beschäftigen musste und bei dem es nicht dabei blieb, dass man über Staatshilfen nachdachte, damals sprangen die Öffentlich-Rechtlichen Rundfunkanstalten tatsächlich in die Bresche. Mit unser aller Geld.
Sollte sich das wiederholen, hätte das mehr Empörungspotential als die ohnehin mit ihren institutionellen Vermietern abgesprochene Mietstundung eines großen Sportartikelkonzerns. Und bei näherem Hinsehen entpuppen sich die Spenden und Gehaltsverzichtserklärungen dieser Tage eher als Symbolik.
Dieser Fußball ist krank und er wird nicht gesunden, indem man ihn subventioniert. Dieser Fußball ist sicher alles, manchmal unterhaltend und mitreißend, im Alltag aber oft fad und wenig Freude verbreitend und ganz sicher eins: Nicht systemrelevant.
Wie seht ihr das?
Der Fußball soll...
- ...zusehen, selbst klarzukommen, auch wenn es nicht alle schaffen werden (92%, 157 Votes)
- ...gerettet werden, zur Not auch mit Steuergeldern (6%, 11 Votes)
- ...mich nicht weiter kümmern, Fußball ist nicht so mein Ding (2%, 3 Votes)
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