Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2020, Allgemein

Das Cunha wohl nicht wahr sein

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(opa) Ich war gestern gerade auf den letzten Drücker im Stadion angekommen und hatte meinen Livetickerplatz eingenommen, da klingelte es auch schon und aller Optimismus, den wir uns vor dem Spiel eingeredet hatten, war bereits verflogen. Und als drei Minuten später das 0:2 fiel, fragte man sich,ob nicht neulich unser Abwehrchef etwas von “verarscht werden” gefaselt hatte.

Und niemand hätte gedacht, dass Hertha das Ding noch dreht. Diese Mannschaft ist so mausetot ins Spiel gegangen wie Schrödingers Katze. Und niemand hätte wohl Mitte der ersten Halbzeit gedacht, dass Hertha das Ding nochmal dreht. Aus diesem Grund habe ich auch gestern den Liveticker eingestellt. Mir wären irgendwann die Schimpfwörter ausgegangen.

Stark bügelte einen Teil seiner Nichtleistung zu Spielbeginn zwar kurz vor der Halbzeit aus, doch echte Wiedergutmachung war das nicht. In meiner Runde fragten wir uns, ob Stark und Kraft, der gestern auch wieder nicht gut aussah, wohl für die in der kommenden Saison anstehenden Spiele in Liga zwei reichen würden.

Und dann war da noch Cunha, der vermutlich einfach nur noch nicht realisiert hat, dass er jetzt bei Hertha spielt. Was hat der Junge doch für eine unbändige Lust auf das, was der Rest seit langer Zeit verweigert. Er rackert, er haut sich rein, er gibt sich Mühe und reißt seine Kameraden aus der Agonie, mit der sie auf und über den Platz schlurfen. Wenn doch nur alle einen Bruchteil seiner Moral hätten, würden wir nicht um den Abstieg bibbern, sondern oben angreifen.

Abstieg ist nach wie vor ein realistisches Szenario. Die beiden hart erarbeiteten Punkte aus den letzten beiden Unentschieden könnten am Ende noch sehr, sehr wichtig sein und sie gehören beide zu einem guten Teil Cunha. Hertha hat jetzt auch einen Matheus.

Noch irrer wird es, wenn man sich vor Augen hält, dass der Junge nicht einmal ganz volljährig ist. Mit zwanzig hat er die beste Zeit seiner Karriere noch vor sich. Im Sommer geht es mit Brasiliens U23 zu den olympischen Spielen nach Japan (so sie denn stattfinden).

Warum diese Mentalität so wichtig ist? In zwei Wochen steht das sicher emotional wichtigste Spiel an. Da brauchen wir elf Cunhas auf dem Platz.

HaHoHe, Euer Opa

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