(opa) Wie die Feuerwehr legte Hertha gestern während der ersten Halbzeit los, dass man zwischenzeitlich dachte, dass die Jungs den Abstiegskampf angenommen haben. Mit viel Willen und Laufbereitschaft, aber auch mit durchaus passablem Fußball ließ man den Mainzern keine Chance. Dass der Elfmeter aus der Kategorie “unwürdig” war und nur dadurch ein Tor erzielt wurde, trübte ein wenig die B-Note. So zufrieden, wie die Spieler in die Kabine gingen, kamen sie allerdings auch wieder heraus und gaben völlig unnötig das Spiel und drei Punkte ab. Trainer Schwarz schafft es nicht, die Mannschaft dahingehend zu coachen, dass denen bewusst ist, dass ein Fußballspiel aus zwei Halbzeiten besteht.
Und wenn das Haupthaar vieler Herthafans nicht genauso schütter wäre wie meins, hätten sich wohl gestern viele selbiges in Büscheln gerauft. Zumal das gestern wichtige zwei Punkte waren, die liegengelassen wurden, nachdem am Vorabend die Bochumer drei Punkte geholt und sich damit aus dem gröbsten Abstiegskampf erstmal herauskatapultiert haben. Und da auch Gelsenkacken gestern ein Unentschieden gegen den BVB erkämpfen konnte, tun die zwei liegengelassenen Punkte umso mehr weh.
Da tröstet es auch wenig, dass gestern der Einstieg von Investor 777 offiziell bekanntgegeben wurde. Das wird wenige Tage vor Ende der Einreichungsfrist für die Lizenzunterlagen helfen, aber sportlich war das gestrige Spiel unterm Strich murks, weil das Ergebnis wieder einmal aus den Händen gegeben wurde. Und es sind bereits 777 Mannschaften kurz nach der Übernahme abgestiegen, wir sind also aus dem gröbsten noch lange nicht draußen und eine verpennte Halbzeit können wir uns schlicht nicht leisten.
Nicht leisten können wir uns auch eine Aufstellung, in der Plattenhardt als Schienenspieler eingesetzt wird. Wieder Dreier-/Fünferkette, wieder Lowperformance von Platte, der offensiv wirkungslos und defensiv schwach agierte. Und dessen Anwesenheit obendrein mit dafür sorgt, dass es nur weitgehend ambitionslose Nachwuchsspieler bei Hertha hält. Aus diesem Grund kann ich den Wunsch mit ihm zu verlängern auch nicht nachvollziehen, es sei denn als Nachwuchsausbilder und Backup wie es Pekarik derzeit noch tut. Vermutlich ist er dafür aber zu teuer und auch das nicht immer geräuschlose Drumherum sowie die dringend erforderliche Degradierung passen nicht zu einem weiteren Verbleib.
Dass Trainer Schwarz immer wieder diesen nicht ins System passenden und lowperformenden Spieler bringt, ist angesichts der Ergebnisse eine Frechheit. Die Wurstigkeit in Plattenhardts Mindset überträgt sich leider auf das gesamte Team. Richter auf rechts finde ich allerdings auch eher “gewagt”. Dazu ein zur Klumpenbildung neigendes Mittelfeld, was so eng beieinander steht, dass gar keine Räume entstehen können, in die gepasst werden könnte und wenn auf der Außenbahn der eingewechselte Lukebakio mal Meter machte, lief niemand mit. Das Spielsystem, wenn man es denn so nennen möchte, ist allenfalls Stückwerk und es wirft Fragen auf, weshalb man diesen Übungsleiter weiterwirken lässt.
Nur mangelnde Alternativen reichen irgendwann nicht mehr als Argument für jemanden, dessen Punkteschnitt mittlerweile niedriger ist als der von Ante Covic und nur knapp über Tayfun Korkut. Und so werden Aussagen von Offiziellen, die nicht müde werden, an diesem Trainer festhalten zu wollen, Woche für Woche unglaubwürdiger. Ja, rechnerisch ist man noch nicht abgestiegen, aber bis dahin zu warten scheint mir auch fahrlässig zu sein. Ist das die Herthavariante von “Augen zu und durch”? Mir kommt es bisweilen so vor, als würden die Verantwortlichen mit abgeklebter Frontscheibe über die Autobahn fahren und sich beim Blick in den Rückspiegel bescheinigen, dass bisher doch auch alles gut gelaufen ist.
Das nächste Duell geht gegen Mitabstiegsaspirant Hoffenheim und die Frage wird sein, ob Trainer Schwarz dort seinen Teeküchenmoment haben wird wie einst Babbel und Preetz, die sich uneins über bestimmte Vorgänge waren und es wohl auch bis heute sein dürften wie ich mit den Ein- und Aufstellungen von Trainer Schwarz, die mich in den Wahnsinn treiben.
Nicht Fisch, nicht Fleisch ist die Überschrift, daher gibt’s heute Pizza, wo der Ofen doch eh fürs Brotbacken angeheizt werden musste. Genießt die Frühlingssonne, auch wenn es gestern noch knackekalt war, bleibt gesund und unserem Rettungsboot gewogen,
HaHoHe, Euer Opa