(opa) Dafür, dass es Dienstag zwischen zwei Spielen ist, von denen das vergangene gegen den Tabellenletzten verloren ging und von vielen das nächste bereits verloren gegeben wird, ist ja ordentlich Feuer in den Kommentarspalten des Blogs. Bei allem Verständnis für Kontroversen und angesichts der Tatsache, dass hier ja über zum Teil Jahrzehnte liebgewonnene “Feindschaften” aufeinandertreffen, können wir das doch bitte mit etwas mehr Ritterlichkeit (es gab auch weibliche Ritter wie die im von Graf Raimund von Barcelona 1149/1150 gegründeten Ritterorden Orden del Hacha (auch Orden der Damen von der Axt genannt) erdulden, wenn einen das gegnerische Schwert, die gegnerische Lanze oder die gegnerische Axt getroffen hat.

Genauso wenig, wie ich Liegenbleiben von Spielern als tolerabel erachte, so erachte ich auch kein Liegenbleiben von Kommentatoren als tolerabel, wenn mal wieder die verbalen Giftpfeile geflogen sind und einer oder alle flennend im Buddelkasten mit Schippchen vorm Mund nach dem Taschentüchervorrat des Blogpapis plärren. Ja, es waren immer die anderen, die angefangen haben und ja, ein Lutscher und ein Pflaster kriegt jeder, der zum nächsten Sommerfest kommt. Den Hinweis, sich Katzenvideos anzuschauen, fand ich übrigens durchaus hilfreich und wem Baldrian zu “bäh” zur Beruhigung ist, dem sei ein Kräuterschnaps empfohlen, in dem ein Extrakt dieses beruhigenden Krauts enthalten ist. Wer sucht, findet unter dem Stichwort “Heilschnaps” (darf man das in der heutigen Zeit noch sagen? Nicht, dass sich einer aus der woke Generation wegen dieser Begrifflichkeit auf die Gleise klebt) und “Heilwein” entsprechende Rezepte.

Ich sage Euch daher Prost! Ein Schlückchen zwischen Kontrahenten hat schon oft Wunder bewirkt und man muss ja nicht mit jedem “best buddy” werden oder gemeinsam in den Urlaub fahren, aber sich zusammenreißen sollte man Erwachsenen doch für zumutbar halten. Macht was draus und nehmt Euch ein Beispiel an mir und apo, wo wir uns doch hier schon legendäre Saalschlachten geliefert haben und es dennoch schaffen, trotz zum Teil unterschiedlicher Meinung beinahe symbiotisch unterwegs zu sein.

Feuer war heute aber nicht nur im Blog, sondern auch bei Hertha im Trainingsbetrieb. Nicht nur, dass Nsona mit Ball zu trainieren scheint…

…sondern es wurde nach eigener Aussage auch fleißig gegrätscht beim Training…

…bei dem Neuzugang Kempf wohl freigetestet wieder dabei war, während ärgerlicherweise Serdar wegen Corona fehlte. Aber das darf für Sonntag keine Ausrede sein. Gegen Leipzig muss eine kleine Serie gestartet werden und die Mannschaft hat eigentlich auch nichts zu verlieren.

Etwas untergegangen ist die Feier des ältesten OFCs. Der HFC hat doch tatsächlich ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel. Zur 40 Jahr Feier war ich noch eingeladen und hab bei der Tombola offensichtlich ‘ne Mikrowelle zuviel abgeräumt, so dass man mich von der 50 Jahr Feier ferngehalten hat. Dennoch “allet Jute” den Mitgliedern vom HFC, von denen einige sagenumwoben und andere gefürchtet sein düften. Gegründet wurde der HFC übrigens mal vom ebenfalls gefürchteten und bereits verstorbenen Pepe Mager.

Und der HFC hat wie viele hier auch schon mehr als einen Abstieg unserer Hertha erlebt, in den letzten 50 Jahren hat Hertha schließlich 5 Abstiege aus der 1. Bundesliga und einen aus der zweiten Bundesliga in die Oberliga gemacht, wo man zwei Saisons mit der BVG auswärts fahren und interessante “Grounds” wie den vom TSV Rudow in der Stubenrauchstraße oder den von Tasmania in der Oderstraße wiederentdecken konnte. Ganz so tief dürfte es am Saisonende nicht kommen und falls doch, sei allen gesagt, dass Totgesagte länger leben und Herthas Fantradition diese alte Dame immer irgendwie wieder hochholt, auch wenn sie öfter mal am Rolator geht und dabei den allerteuersten bevorzugt. Das letzte Hemd hat schließlich keine Taschen und der Sarg hat kein Regal. Daher alles für blauweiß, gönnt Euch Heilschnaps, dann wird alles gut, zumindest für den Moment.

HaHoHe, Euer Opa!