(opa) Das gestrige Spiel war Gott sei Dank nach rund 96 Minuten Spielzeit vorbei. Wieder eines der Spiele, die man als altgesottener Herthafan über sich hat ergehen lassen, welches man hat erdulden müssen und bei dem man sich hinterher noch in den Interviews von den Akteuren verhöhnen lassen muss, die etwas davon faseln, man habe sich drei Chancen (!) herausgearbeitet und man hätte gesehen, dass die Mannschaft hätte gewinnen wollen. Das fatale ist, dass dieses Grottengekicke und die daraus resultierenden mauen Ergebnisse viele emotional nicht mal mehr mitnimmt. Man leidet, erduldet und macht dann etwas anderes.
Das ist für eine “Marke”, die Emotionen bedienen soll, kreuzgefährlich, denn derzeit wird allerhöchstens und im besten Falle Gleichmut transportiert, welches wohl nur von Kennern Pflügens von westfälischem Boden mit einem Kaltblut goutiert werden dürfte. Der Rest rauft sich, sofern vorhanden, die Haare angesichts der Tatsache, dass Hertha mal wieder gerade dabei ist, eine Riesenchance zu verdaddeln.
Willkommen in den Lowlands, wo von Highlights weit und breit keine Spur ist, aber immerhin ganz passabler Whisky herkommen soll. Mir wurde als eigentlich Whisky-Verächter neulich eine Flasche 16 Jahre alter Lagavulin geschenkt, der für mich im ersten Moment nach Ledersofa aus einem Brandhaus roch, später dann angereichert mit Aromen von Moorleiche und gammelnder Bahnschwelle. Katze war auch irgendwie dran. Aber ich bin ja auch Herthaner und gewöhne mir sicher auch noch dieses mir nicht schmeckende Getränk an, welches immerhin ohne mit der Faust auf den Tisch knallen zu müssen wunderbar weich trinkbar war, auch wenn der gammlige Geschmack lange nachhallte. Das perfekte Herthagetränk.
Immerhin haben wir ja noch unseren Selbsthilfeblog und vielleicht schwingt sich ja jemand auf, in dem noch ein Funken Hoffnung glimmt. Bevor wir uns den drei Szenen des Spiels zuwenden noch die Wahl der 5 am wenigsten schlechten Akteure:
Die Top 5 von #KOEBSC waren...
- Die 4 Tragenträger vom Roten Kreuz (20%, 116 Votes)
- Guendouzi (17%, 97 Votes)
- Cunha (16%, 92 Votes)
- Netz (11%, 65 Votes)
- Herr Freitag (6%, 34 Votes)
- Redan (6%, 33 Votes)
- Schwolow (5%, 29 Votes)
- Alderete (4%, 21 Votes)
- Pekarik (3%, 19 Votes)
- Tousart (2%, 13 Votes)
- Stark (2%, 13 Votes)
- Darida (2%, 10 Votes)
- Cordoba (2%, 10 Votes)
- Trainer Labbadia mit schwarzem Mantel (2%, 9 Votes)
- Mittelstädt (1%, 6 Votes)
- Lukebakio (0%, 2 Votes)
Total Voters: 171
Als Vertretung für MaluJeJa übernehme ich heute mal die Darstellung der drei Szenen des Spiels:
Der abdrehende Darida
Nach Balleroberung schnelle Spieleröffnung durch Mittelstädt, der auf Darida spielt, der ein paar Meter geht, keine Anspielstation findet und mitsamt Ball abdreht und in Richtung des eigenen Tors läuft. Eklatanter kann man die Probleme beim Spielaufbau kaum beschreiben. Zu wenig und zu unintelligente Bewegung als Zeichen mangelhafter Trainingsmethodik? Oder Mentalitätsproblem?
Die Bogenlampenstafette von Mittelstädt und Stark
Wenn die erschreckend schwachen Kölner mal vor Herthas Tor kamen, konnte einem Angst und Bange werden, wenn man dann sah, wie verteidigt wurde. Mittelstädt schießt quer vorm eigenen 16er den Ball hoch und weit, Stark köpft diesen fast zurück, so dass statt einer Klärung beinahe eine neue Torchance für den Gegner entsteht. Stellt sich die Frage, ob dies einfach nur ein Aussetzer war oder Ausdruck mangelhafter fußballerischer Fähigkeiten. Oder Null-Bock-Fußball?
Der angeschossene Darida
Gestern fiel es ja schon einem von Euch auf. Darida lag nach einem Zweikampf im Sechzehner, Tousart setzt zum Fernschuss an und trifft Vollspann den eigenen am Boden liegenden Mann. Danach rennt er einfach an ihm vorbei, obwohl der Ball im Toraus war. Kein Check, ob der Mitspieler okay ist. Steht da ein Team auf dem Platz, welches füreinander einsteht?
Wie schaut’s bei Euch aus? Was waren Eure drei Szenen des Spiels?
HaHoHe, Euer Opa