Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2020, Allgemein

Fröhlicher November

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(opa) Der Monat November wird oft zu Unrecht mit kurzen Tagen, Tristheit, Depression, Volkstrauertag, Totensonntag und Suiziden assoziiert, dabei gibt es gar keinen Grund, Trübsal zu blasen. Die Wälder sind voller bunter Blätter, es duftet herrlich nach Laub, auch Pilze dürften noch zu finden sein und vorbeistreifende Wildtiere inspirieren zu neuen oder klassischen Rezeptideen. Und selbst der Tatsache, dass es früher dunkel wird, kann man durchaus positives abgewinnen, denn so sieht man früher am Tag nicht, was man noch im Garten erledigen müsse. Außerdem steht die Wintersonnenwende am 21.12. ja fast schon unmittelbar vor der Tür.

Dem Fußball macht die Dunkelheit ohnehin nichts aus, zumal das Flutlicht zwecks besserer TV Bilder und Vermeidung von Schlagschatten sowieso immer auch tagsüber angeschaltet wird. Was das Spiel jedoch nicht zwingend immer interessanter macht, zumal durch die Neueinführung von Techniken ohnehin Emotionen eingebremst wurden. Geriet man früher animalisch und instinktiv in Euphorie, sobald der Ball im Tor zappelte (vielleicht mit einem Blick im Augenwinkel zum Linienrichter), wartet man heutzutage erst einmal die bisweilen quälend langen Minuten ab, bis feststeht, ob das überhaupt ein Tor war. Mit Entscheidungen wie Elfmetern ist es ähnlich. Fußball entwickelt sich von der Emotionalität her in Richtung Schach. Eine Entwicklung, vor der vorher gewarnt wurde.

Doch wir wollen uns ja positiven und heiteren Aspekten zuwenden, zu denen ganz sicher auch gehört, dass Hertha sich seit dem Saisonstartgestolper entwickelt hat. Die Defensive steht trotz des Ausfalls von Torunarigha wieder stabil, die Balance zwischen Defensive und Offensive hat sich austariert und unsere Offensivabteilung hat im Vergleich zu den Vorjahren einen riesigen Schritt nach vorn gemacht und macht unser Team nicht nur unangenehm zu verteidigen, sondern auch hoffentlich bald erfolgreicher als es der trübe Tabellenplatz derzeit auszudrücken im Stande ist.

Blöd, dass die Länderspielpausen da immer dazwischen funken. Aber dieses Problem haben unsere Konkurrenten auch und es ist das Los der Teams, die gute Spieler in ihren Reihen haben, dass die eben auch von ihren Nationalmannschaften in Anspruch genommen werden. Wobei das eventuell Herthas kleineres Problem sein könnte, wenn sich die dunklen Wolken am Investorenhorizont weiter zusammenziehen, denn nun berichtet auch das Handelsblatt und kolportiert über die möglichen Hintergründe der verspäteten Zahlungen. Das Thema dürfte noch lange nicht durch sein.

Doch erfreuen wir uns erstmal daran, dass Hertha gewonnen hat, die B- bzw. C-Truppe der Nationalelf auch, die morgen in Leipzig in der atemberaubenden Nations League gegen die Ukraine antritt, diesmal vermeintlich mit mehr Stars als am Mittwoch. Schauen wir mal, wie sich das auf den sportlichen Auftritt und in den TV Quoten bemerkbar macht.

Das nächste Herthaspiel ist am Samstag, 21.11. daheim gegen Borussia Dortmund. Ein Spiel, welches unter normalen Umständen nicht nur bumsvoll leider mit gelbschwarzem Wespenpublikum (wer sich auskennt, weiß, dass Bienen gelb-braun sind) ausverkauft wäre, sondern auch schon heiß diskutiert würde, wie man gegen die Superstars bestehen könnte, die von ihren Fans mit Repräsentanten des hart arbeitenden und für “Echte Liebe” (vermutlich eher Ware Liebe) stehenden Arbeiters verwechselt werden.

Also, lasst uns schon mal die Wespenfallen aufstellen und mit der Fliegenklatsche wedeln üben, damit wir am Spieltag treffsicher sind. Übrigens auch ein Grund, sich über den November zu freuen, es gibt keine Wespen 😉

HaHoHe, Euer Opa

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