(opa) Weil die Kommentarfunktion im alten Blog abgelaufen ist, hier hilfsweise ein neuer Opener, Rest folgt morgen 🙂
Update 12.1.: Nach der gestrigen Nacht, in der ich noch einmal gefeiert habe, ging es heute früh mit dem Flieger ans Mittelmeer. Im Landeanflug auf den Flughafen Paphos konnte ich für einen kurzen Moment einem Fußballspiel beiwohnen, von der Entfernung war das auch nicht schlimmer als das, was Hertha zuletzt geboten hat. Aber wegen Fußball zieht es mich nicht auf die Insel, es ist eher die Flucht vor dem Berliner Wetter und die Sehnsucht nach etwas Sonne und den damit verbundenen positiven Nebeneffekten auf den Vitamin D Haushalt.
Währenddessen hat Hertha angekündigt, ein Sondertrikot zum Berliner Weg herauszubringen, womit dieser endgültig zu einer Imagekampagne wie Play Berlin verkommt. Unter Berufung auf jemanden, der sich nicht mehr dazu äußern kann, wird nochmal Kasse gemacht. Melanie Thornton kennt das alljährlich zur Weihnachtszeit, nur dass da die Nachfahren wenigstens noch etwas Tantiemen abbekommen, während man in Berlin 5 € von den knapp 90 € Kaufpreis an die Herthastiftung in die Schattenkasse packt. Wollte Bernstein nicht mal die Hälfte der Trikoterlöse in den Amateurfußball stecken?
Verkaufen wird sich das dennoch wie geschnitten Brot, vielleicht auch einer der Gründe, warum die Dinge so laufen wie sie laufen. Niemand hat Konsequenzen zu befürchten und einige schaffen es, unter jedem Präsidenten zu dienen und zu verdienen. Was andererseits wieder beweist, dass zwar jeder einen Rücken, aber nicht alle unbedingt ein Rückgrat haben. Immerhin sorgt das Fehlen dieses Körperteils bei diesen Menschen dafür, dass sie sich diesen Körperteil nicht verletzten können.
Im Trainingslager wurde derweil die Rückrunde trainiert. Ein Sieg gegen Sandhausen war schon mal drin, wobei man die Aussagekraft von Testspielergebnissen immer ein Stück relativieren muss. Viel wichtiger erscheint die Frage, was mit den Rückkehrern und vor allem mit dem Hoffnungsträger Fabian Reese ist. Der kommt quasi unverändert zurück, positiv ist, dass er auf dem Weg der Besserung scheint, negativ ist, dass er nicht zeitnah wird spielen können. Ein Winterwechsel rückt damit in weite Ferne, die Verkaufsaussichten im Sommer trüben sich durch die langwierige Verletzung allerdings auch ein und diese Einnahmen dürften ein Rückgrat der Finanzplanung für den Lizenzantrag bilden.
Und so baumelt weiter das Damoklesschwert über unserem Verein. Damokles soll der von Cicero in dessen philosophischer Abhandlung nach ein Günstling des Tyrannen Dionysios von Syrakus gewesen sein, der seine Lektion lernte, dass Reichtum und Macht keinen Schutz vor Gefahren bieten, sondern diese verursachen. Bei Hertha verursacht das jedoch nicht selten ein Klebenbleiben am Stuhl statt dem Weichen vor der Gefahr.
Mit antiken Altertümern und griechischen Sagen werde ich mich in den nächsten Tagen weiter beschäftigen. Aphrodite und Venus kann man auf Zypern kaum aus dem Weg gehen. Auch Tote, die sich nicht wehren können. Da sieht man wieder mal, dass Reisen bildet. Und Fußball auch, zumindest wenn man hier liest 🙂
HaHoHe, Euer Opa