(opa) …war die Stunde Null für unser Rettungsboot. 668 Opener, über 158.000 Kommentare, insgesamt 4,2 Mio. Seitenaufrufe, davon allein in diesem Jahr über 1,5 Mio. zeigen, dass diese von einigen schon mehrfach totgesagte Community lebt und offensichtlich auch weiterleben will. Dank an alle, die bis hierher diesen Weg mitgegangen sind und dazu beitragen, dass das alles hier einen Sinn ergibt. Im Laufe der Jahre sind persönliche Freundschaften genauso entstanden wie zum Teil liebgewonnene Rivalitäten. Einige haben uns im Laufe der Jahre verlassen, einige davon für immer, auch denen wollen wir hiermit gedenken. Und unsere besten Genesungswünsche für die, die sich gerade ins Leben zurückkämpfen. Das Leben besteht nicht nur daraus, oben auf der Schaumkrone zu schwimmen, aber wer, wenn nicht der Herthaner (oder Herthanerin? Herthanernde? Man muss ja heute aufpassen) wüsste das längst.
Als vor 5 Jahren unsere Blogpapi-Vorgänger den Blog in den Müll warfen (oder werfen mussten), gaben nicht wenige einem Nachfolgeformat keine Zukunft. Die o.g. Zahlen belegen, wie daneben diejenigen mit dieser Einschätzung lagen, zumindest, wenn man das aus Sicht einer lebendigen Community betrachtet, die von einigen spöttisch als “Ü60 Blog” bezeichnet wurde. Dennoch fanden sich immer wieder neben altbekannten Mitbloggern auch neue Mitglieder in unseren Reihen.
Aus der kommerziellen und der Betrachtung der Aufwände heraus ist das Ding eine Katastrophe. Es kostet jeden Monat Geld für die Servermiete, es macht Arbeit und jede Menge Ärger, wenn mal wieder Kommunikation heißgelaufen ist und man versucht, das in meiner Mailbox fortzusetzen. Dazu unzählige Stunden der Freiwilligen im Maschinenraum, die bis heute ehrenamtlich und geräuschlos dafür sorgen, dass wir nach meiner Erinnerung gerade mal 3 oder 4 Ausfälle hatten, die meist höchstens ein paar Minuten dauerten. Und dennoch für Aufregung sorgten und mein Telefon nicht stillstehen ließen. Die Überwachung funktioniert hier nämlich ziemlich gut von allein 😉
Wir sind gemeinsam durch turbulente Zeiten gegangen. Als es hier losging, war Jubelstimmung ob der reichlich fließenden Millionen von Tennor. Wir haben gemeinsam das kurze, aber intensive Gastspiel von “HaHoHe, Euer Jürgen” miterlebt und die vielen Nachfolger erduldet, von denen einige sogar mehr als einmal kamen, den Abgang von Manager Preetz und Präsident Gegenbauer, die Bobic-Festspiele, die Verabschiedung des Finanzmanagers Schiller, der versprach, dass die folgenden Spielzeiten gesichert seien, den überraschenden Tod des viel zu früh verstorbenen Kay Bernstein, der trotz seiner kurzen Amtszeit Fußspuren hinterließ, die seinen Nachfolgern zu groß sind.
Spieler wie Tousart, Herr Freitag, Ascacibar, Lukebakio, Cunha, Grujic, Boyata, Cordoba, Schwolow, Alderete, Khedira, Serdar, Richter, Maolida, Christensen, Ekkelenkamp, Kempf, Nsona, Boateng, Jovetic, Kanga oder Cigerci kamen und gingen in dieser Zeit und sind Teil der Antwort auf die Frage, wohin die vielen Millionen von Tennor hin sind. Hätte Windhorst das Geld für die Detektei uns gegeben, wäre der Blog für Jahrzehnte finanziert gewesen. Die sportliche Talfahrt konnte niemand aufhalten, trotz zum Teil guter Spieler gelang es nie, ein Team zu formen, welches nachhaltig den Anschluss nach oben fand.
Vielleicht sind wir schon in der Talsohle, aber die Niederungen des Fußballs gehen sehr viel tiefer, daher sollten wir demütig gegenüber der Realität sein, dass sich der mehrfach erweckte Riese eher zum Nickerchen hingelegt haben dürfte. Auch wenn die Zuschauerzahlen erstaunlich stabil sind, sind alle anderen Kennzahlen katstrophal. TV und Sponsorengelder düften sich derzeit auf einem Rekordminus bewegen, was niemanden davon abzuhalten scheint, weiter mehr Geld auszugeben als einzunehmen.
Sehen wir es positiv, die Party geht weiter. Bei uns ohnehin, weil wir vermutlich auch dann noch da wären, wenn Hertha in die Niederungen des deutschen Fußballs durchgereicht worden ist. Wir halten zusammen, wie der Wind und das Meer, das Meer, die blauweiße Hertha und der Herthaimmer-Blog!
HaHoHe, Euer Opa