Veröffentlicht am Kategorien 2. Bundesliga, 2024, Allgemein, Spieltagsnachlese, Verletzte

Jetzt wird’s H. Thanisch

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(opa) Wie fühlte sich die Woche für Euch an. Ein bißchen wie “rin in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln” wie der Berliner es sagt? Zwei himmelhochjauchzenden Siegen (sogar mit einer Runde weiter im Pokal) folgte ein Ligaspiel, in dem man mal wieder “Knödel” in der Hose ob der Kulisse zu haben schien. Wobei man dazu sagen muss, dass Hertha schon geschwächt in die Partie ging und noch geschwächter herauskam. Und obendrein spielte man gegen 12 Mann, weil der Schiri gegen Hertha bei jeder sich bietenden Gelegenheit Karten zeigte, während Köln ungerechtfertigterweise mit 11 Mann zu Ende spielen durfte. Ein Skandal, bei dem nicht wenige Herthaner mit rotem Kopf im Stadion oder vorm TV das Spiel verfolgt haben dürften.

Aber es hilft alles nichts. Auch das Jammern über Verletzte nicht, wo ja nicht nur schon die Leistungsträger fehlen, sondern mittlerweile schon der zweite Anzug und wir mit Akademiespielern werden auffüllen müssen. Das kann man als Fluch begreifen, man kann es aber auch als Chance betrachten. Wenn es schief geht, wird niemand den Jungspielern einen Vorwurf machen. Wenn es gut geht, werden Werte geschaffen, auch ein Manuel Neuer oder Lothar Matthäus debütierten, weil einer der Altvorderen nicht mehr konnte. Daher lösen wir das jetzt H. Thanisch. Weshalb ich das so komisch schreibe? Weil ich im Urlaub an der wunderschönen Mosel irgendwann bei der Weinprobe ein Weingut entdeckte, welches so hieß und mir dachte, dass das irgendwie nach “herthanisch” klingt. Und die stellen nicht ganz so schlechte Weine her, wie überhaupt der Moselwein unterschätzt wird wie Herthas Akademiespieler.

Daher lasst uns in schweren Zeiten statt zu jammern lieber unser Glas mit einem “Kröver Nacktarsch” heben und uns Mut machen auf das, was kommt. Wenn wir in Notbesetzung in einer Woche 2 von 3 Spielen gewinnen, kann das ja nur besser werden, wenn die Verletzten zur Rückrunde zurückkommen. Zumal das alles weiterhin garniert wird mit durchaus ansehnlicherem Fußball als unter dem Vorgänger des jetzigen Trainers. Auch wenn das gesamte Niveau natürlich nichts für Fußballleckerbissenliebhaber ist, aber wann war es das bei Hertha zuletzt? Selbst unter Favre war das oft unansehnlicher Fußballschach und die Erinnerung an Pantelics oder Marcelinhos gute Zeiten trübt sich immer mehr ein. Wir nehmen wie’s ist, herthanisch eben.

Und falls der Nacktarsch nicht hilft, hilft vielleicht ein Wein von der Doktorlage im wunderschönen Bernkastel-Kues. Von der dort besten Lage auf den Schieferhängen des Ortes kommt ein Wein, dem man heilende Kräfte nachsagt. Das passt auch zum Lazarett im Friesenhaus. Und zur Not machen wir eben Trinkprophylaxe. Hauptsache H. Thanisch. Und falls sich jemand fragt, wo der Deinhard ist, der ist genau dort in Bernkastel-Kues und zu dieser Sektkellerei mit dem berühmten Slogan gehört auch das Weingut H. Thanisch. Darauf einen Dujardin – oder eben etwas anderes. Aber bitte nicht verzagen oder auf das ersatzgeschwächte Team einhauen, bei dem sich einige Spieler das Bein ausreißen wie Zeefuik, der nach Vertragsverlängerung mit Gehaltsverzicht aufblüht und sich reinhaut, als wäre er geborener Herthaner. Oder Scherhant, der zwar oft unpräzise ist, aber eben seine Stärken immer wieder aufblitzen lässt.

Dass das vielleicht irgendwann nicht für die erste Liga reicht, sollte dabei keine Rolle spielen, weil da müssen wir erst einmal wieder hin. Momentan spielen wir zweite Liga. Sekt statt Champagner. Und da man damit auch Spaß haben kann (und mancher Sekt besser ist als teure Champagner), lasst uns das Beste draus machen. Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein und zum Ärgern.

HaHoHe, Euer Opa

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