(opa) Die gestrige Wahl wird sicher in die Geschichtsbücher des Fußballs eingehen. Erstmals wird ein Verein von jemandem geführt, der in der Kurve sozialisiert wurde und der diese lange Zeit als “Capo” anführte. Das Team Bernstein kam jedenfalls gestern aus dem Feiern und Schulterklopfen nicht heraus, war es doch gelungen, nichts weniger als die Führung des Vereins zu übernehmen. Dass das kontrovers diskutiert wird, war absehbar. Veränderungen dieser Art immer entwickeln immer Diskussionsbedarf. Die Gewählten werden nun an ihren Taten zu messen sein und es wird spannend, wie schnell auch dort die normative Kraft des Faktischen anfangen wird zu wirken.
„Habemus Bernstein“ weiterlesenMonat: Juni 2022
Weißer Rauch überm City Cube?
(opa) Heute finden im City Cube die nach den Rücktritten der letzten Wochen erforderlichen Nachwahlen zum Präsidium statt und es ist davon auszugehen, dass alle Beteiligten “ihr” Stimmvolk mobilisieren werden. Ich werde wie angekündigt aufgrund einer parallel stattfindenden Veranstaltung nicht persönlich vor Ort sein können, ich bin mir aber sicher, dass sich einige von Euch vor Ort befinden und ihre Eindrücke in Form von Kommentaren posten werden.
„Weißer Rauch überm City Cube?“ weiterlesenIntrigantenstadl?
(opa) In wenigen Tagen wird gewählt und bei Hertha versucht man hinter und zum Teil vor den Kulissen eine Welt vorzugaukeln, die es ohnehin nicht gibt. Den Zusammenhalt, den der Aufsichtsrat beschwört, gab es bei Hertha wann genau schon einmal? Letztlich erinnert vieles ein wenig wie beim Großwesir Isnogud, jeder will Kalif anstelle des Kalifen werden. Da ziehen Kandidaten die Kandidatur zurück, die für einen Neuanfang werben, um einen Kandidaten zu werben, der denselben eine Art Integration in die Zukunft anbietet, die schon in der Vergangenheit einen Neuanfang eher verhindert haben. Andererseits steht diese Koalition für ein gewisses Maß an Beständigkeit, auch wenn bei Hertha wohl niemand ein beständiges “weiter so” haben möchte. Die Angst vor allzu viel Veränderung dürfte eine nicht unwichtige Rolle spielen. Die Tatsache, dass ein abgehalfterter Lokalpolitiker, den in seiner eigenen Partei niemand mehr in einem Amt sehen möchte gegen einen Kandidaten aus der Ultraszene antritt und beide die einzigen Bewerber sind, sollte vielen zu denken geben, was das über die Attraktivität dieses Amts aussagt.
„Intrigantenstadl?“ weiterlesenViele Gerüchteköche verderben…
(opa) …den Gerüchteküchenbrei. Kaum hat die Transferperiode begonnen, schon kursieren wilde Namensspekulationen durch die Gazetten und neue Spieler, deren Hauptaufgabe es ja sein soll zu laufen, den Ball zu spielen oder Tore zu schießen (oder zu verhindern), werden durchleuchtet als würden sie sich um das Amt des Präsidenten oder des Bürgermeisters bewerben. Die einen mögen das richtig finden, andere absurd, am Ende gibt es wohl keine “richtige” Meinung, die man dazu haben kann und jede Seite kann durchaus Argumente in die Debatte einbringen. Ich halte mich in Sachen Transferspekulationen traditionell eher zurück und finde die Ernsthaftigkeit, mit der einige sich über Gerüchte in die Wolle bekommen, schon beinahe amüsant.
„Viele Gerüchteköche verderben…“ weiterlesenHeiliger Geist oder “heilijer Schreck”?
(opa) Nachdem an Pfingsten hoffentlich alle der heilige Geist beseelt hat, ist es nun an der Zeit, sich dem zuzuwenden, bei dem nicht wenige in letzter Zeit eher so etwas wie “ach Du heilijer Schreck” sagten: Unsere Hertha. Eine gute Woche nach der turbulenten MV, in deren Vorfeld und Folge einige Präsidiumsmitglieder zurücktraten, gibt man sich bemüht, sich als handlungsfähig in Szene zu setzen und verpflichtet Spieler und Trainer. Das große Chaos, was von einigen als Horrorszenario an die Wand gemalt wurde, ist ausgeblieben und Hertha wird Anfang August in der 1. Bundesliga antreten.
„Heiliger Geist oder “heilijer Schreck”?“ weiterlesenSchwarz-Weiß?
(opa) Nun stieg also endlich weißer Rauch über dem Friesenhaus auf. Habemus Trainer und es ist, wie es eins der absichtlich verursachten Lecks hat durchsickern lassen, Sandro Schwarz von Dinamo Moskau geworden. So sicher, wie wir ihm alle Erfolg wünschen, so sicher dürfte auch sein, dass die Skepsis groß ist. Das liegt zum einen daran, dass die bisherigen Trainerentscheidungen von Fredi Bobic bei Hertha eher wenig erfolgreich und noch weniger nachhaltig waren, zum anderen lesen sich die Leistungsdaten von Schwarz auch nicht so, dass da der Übertrainer andockt. Bei Mainz hat er in 85 Spielen einen Schnitt von 1,14 Punkten pro Spiel erreicht. Zum Vergleich: Der von Bobic geschasste Dardai hatte in seiner letzten Amtszeit 1,23 Punkte und in der ersten 1,38.
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