(opa) Endlich rollt der Ball wieder in den Stadien. Mit den Spielen der ersten Pokalrunde hat die fußballfreie Zeit ein Ende. Wobei das so ja gar nicht richtig ist, denn es gab ja sowohl EM als auch Olympia, aber für den gemeinen Fußballfan ist das ja nur eine Art Methadontherapie zum Alltag des Herzensvereins. Der Kick fehlt einfach. Wobei der Kick beim gestrigen Spiel gegen die Meppener auch lange Zeit fehlte. Zwar wurde ordentlich gefightet und der Schiri ließ Umtreten des Gegners eher zu als mit ihm zu meckern, aber so richtig mitreißend war der Auftritt nicht. Immerhin nicht ausgeschieden und so richtig falsch fühlte sich der “dreckige” Sieg durch einen Treffer in der Nachspielzeit auch nicht an. Für Davie Selke, der während des Spiels fortwährend vom Anhang der Emsländer bepöbelt wurde, muss die Bierdusche zuckersüß gewesen sein.
Aber auch der Herthafan konnte jubeln. Ein Tor war nach einer Ecke gefallen. Wann hat es das zuletzt gegeben? War da nicht noch schwarzweiß? Die älteren unter uns erzählten schon Geschichten, wie das früher war, wenn der Ball nach einer Ecke im gegnerischen Tor lag und die Jüngeren konnten es kaum glauben, dass das möglich sein soll. Doch jetzt kann an der Tafel “Tage ohne Tor nach Ecke” auf die Zahl 1 zurückgestellt werden, weshalb passend dazu…
…das Eckballtor mit Bierdusche…
auch mein erster Moment des Wochenendes gewesen ist. Aus dem Spiel heraus hätte es noch andere Szenen gegeben, z.B. dass der Prince mit einem Mundschutz spielt, als wolle er sich auf die dritte Halbzeit vorbereiten oder ein entrüsteter Trainerstab an der Seitenlinie. Haben die das im Trainingslager geübt, weil der Kader ja eh noch nicht vollständig ist? Die Augsburger, bisher unangefochtener Meister der kollektiven Aufregung, bekommen Konkurrenz. Sehr lustig war auch die PK, wo man das Thema mit den Abstandsregeln offensichtlich nicht ganz so eng (hihi!) sah. Nein, ich erlaube mir die publizistische Freiheit, die drei Momente etwas zu erweitern und nicht nur aus dem Spiel, sondern vom ganzen Wochenende auszuwählen.
Ein Sechser ist nur im Lotto gut
In Sachen Blamage ist der Werksclub aus der Stadt des KdF Wagens bei Fallersleben in Frühform. Auf 5 Niederlagen in Testspielen folgte ein ziemlich glanz- wie wertloser Sieg bei Preußen Münster, bei dem Trainer van Bommel ein sechstes mal auswechselte, obwohl nur 5 Wechsel erlaubt sind. Mal schauen, ob es zu einer Sportgerichtsverhandlung kommt und wie der VfL argumentieren wird. Halbangst “güldet” beim DFB nicht, erfolgreicher könnte man mit dem Hinweis sein, dass man den ganzen Wettbewerb sponsort. Auch könnte sich VW als Sponsor bei Münster einkaufen, die als Mobilitätspartner bisher einen regionalen VW Händler haben und im Gegenzug verlangen, dass der Einspruch gegen die Spielwertung zurückgenommen wird. Aber im “sauberen” Sport Fußball gibt es sicher weder Doping noch Käuflichkeit und bei letzterem gibt es keine B-Probe.
Das Sommerfest…
…war mein dritter Moment des Wochenendes. Rund 30 Personen kamen zum Fest und machten den Samstag Abend und die Nacht zum Tag. Zu Pulled Pork, Pulled Beef, geräucherter Makrele und Grillklassikern wie Nackensteak und Bratwurst wurde bis tief in die Nacht gefeiert, gelacht, getanzt, getrunken und Spaß gehabt. Hungrig sollte jedenfalls keiner heimgegangen sein, denn ein paar Gäste verdingten sich kurz vor Schluss nachts noch als “Buffethäcksler” und versuchten sich, die Reste aufzuessen und dennoch blieb etwas übrig.
Auch wenn die Tage davor und der Tag danach von Aufbau- bzw. Aufräumarbeiten geprägt war, bei der mir freiwillige Helfer unter die Arme griffen, hat es auch dieses Jahr viel Spaß gemacht und finanziell sind wir im Gegensatz zum letzten Jahr, wo wir ein “strategisches Defizit” auftürmten, bei etwa plus/minus Null raus. Sollte nach dem Pfand wegbringen doch noch etwas übrig bleiben, werde ich das großzügig aufrunden und einem guten Zweck zuführen.
Heiß diskutiert auf dem Sommerfest war übrigens die Frage, wie man es mit der Dauerkarte hält. Und auch wenn einige überrascht waren, haben sich Menschen, die sich hier virtuell z.T. überhart angegangen sind, sehr harmonisch miteinander bei einer Bratwurst ausgetauscht. Für nächstes Jahr könnt ihr Euch schon einmal einen Knoten ins Smartphone machen und Anfang August für den dritten Teil unserer Sommerfestreihe freihalten.
Den Rest der Woche können wir uns nun der Vorbereitung aufs erste Ligaspiel der Saison widmen. Köln war früher für mich ein Pflichtziel in Sachen Auswärtsfahren, allein schon, um den Kölner zu erklären, dass der Dom, auf den sie einen großen Teil ihres Lokalpatriotismus gründen, viele hundert Jahre eine Bauruine (und ein Schweinestall) war, die ohne Gelder des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. im Vorfeld der Reichsgründung und Verklärung des Bauwerks als nationales Denkmal nie fertiggestellt worden wäre. Aber diese Woche wird noch genug Gelegenheit sein, sich über Kölner und ihre Petitessen lustig zu machen.
Kommt gut in die Woche, HaHoHe, Euer Opa