(opa) Nachdem wir heute mittags kurzzeitig technische Probleme hatten, sind wir wieder wie gewohnt für Euch erreichbar. Die Spiele der letzten beiden Tage haben viele von Euch sicher verfolgt und ähnlich wie bei der Konklave, die den Papst wählt, ging es nicht nur hoch her, sondern am Ende konnte es jeweils nur einen Gewinner geben. Ob es nun gerecht zuging, darüber werden die Meinungen weiter auseinandergehen, aber das wird nichts daran ändern, dass am Sonntag beim Finale im Wembley Italien auf England trifft.
Bei Hertha hat man sich derweil aus Neuruppin verabschiedet, das Fitnesstrainingslager wurde mit dem Testspiel gegen den MSV Neuruppin beendet, welches Hertha mit 7:0 durchaus souverän gewann. Wer das Spiel verfolgt hat oder generell die Spiele zu einem solchen Zeitpunkt der Vorbereitung kennt, weiß, dass die Aussagekraft übersichtlich ist, zumal ja noch viele Spieler fehlen, weil sie entweder bei der EM weilen oder sich davon erholen, weil sie zu Olympia abgestellt sind, verletzt sind oder noch nicht zu Hertha transferiert sind.
Wer schon da ist, ist der “Prince”, der nach einer Halbzeit raus musste und dessen Fitnesszustand auch nach dem Fitnesstrainingslager noch nicht befriedigend ist. Ob er zum Saisonbeginn fit genug wird, über 90 Minuten zu spielen? Wenn er spielt, ist er sicher eine Bereicherung. Abseits des Platzes ist er jedenfalls für die Abteilung “große Fresse” zuständig. In den sozialen Medien kokettiert er immer mal wieder mit Sprüchen, die nur dann wirklich unterhaltsam sind, wenn der sportliche Erfolg folgt. Wenn Hertha erneut ins Straucheln kommt, wird das eher was für die Abteilung Fremdscham. Dass man in der letzten Saison gerade so nicht abgestiegen ist, scheint man vergessen zu haben oder vergessen lassen zu wollen.
Immerhin ist das irgendwie authentisch für einen Berliner Großclub, der seit Jahrzehnten von besseren Zeiten träumt, die häufig mehr als Strohfeuer zurückkehren denn als Dauerbrand. Dauerbrenner im Fanalltag ist seit Jahrzehnten eher “Stulle mit Brot” als “Graf Koks vonne Jasanstalt”. Immerhin können wir nach der letzten Saison immer noch “Spitzenzweiter, Spitzenzweiter” anstimmen. Auch Galgenhumor ist, wenn man drüber lachen kann.
Ob beim Investor gelacht wird, der nach allerlei angepassten Zahlplänen und öffentlicher Kommunikation über Zahlungsläufe mal wieder 35 Mio. € gezahlt hat, die vermutlich bereits “strategisch” ausgegeben waren? Angesichts der Dinge, die man sonst über Tennor lesen kann, dürfte da derzeit keine Jubelstimmung herrschen und Hertha ist nur ein verhältnismäßig kleiner Fisch im Portfolioteich des als angeschlagen geltenden Investmentunternehmens. Angesichts der Gesellschaftskonstruktion ist das zwar erstmal kein Problem für Hertha. Mit weiteren Investments dürfte von dieser Seite jedoch kaum zu rechnen sein. Ein Grund mehr, nicht allzu sehr auf dicke Hose zu machen.
Das nächste Testspiel ist am Samstag um 15:30 Uhr gegen “Babelszwerg”. Der Regionalligist ist schon ein anderes Kaliber als der Brandenburgligist von gestern. Spannend wird auch zu beobachten sein, für wie lange die Luft vom Prinzen reicht. Wer von Euch hat sich denn Karten für Sonnabend besorgt, wird vor Ort sein und kann ggf. Eindrücke schildern?
HaHoHe, Euer Opa