(opa) …fickt und Kotze kaut, der trinkt auch das, was Gaffel braut” ist die “berlinischste” Art, sich in Köln unbeliebt zu machen. Der Kölner, der nicht müde wird zu betonen, dass er direkt vom Römer oder Napoleon abstammt, hält sein in Reagenzgläsern serviertes, obergäriges und bierähnliches Getränk als Kulturgut wie den Dom, der ohne die Gelder des preußischen Königs jedoch wohl immer noch Schweinestall wäre. Der Hang zur selbstgefälligen Großkotzigkeit ist daher vielleicht eher verbindendes als trennendes. Zumal man auch in Berlin gut schmeckendes Bier suchen muss.

Schön ist es im Rheinland aber und Kultur gibt’s da dank der ‘Öme’ (wie Baba im Ausguck sagen würde) auch jede Menge. Vor allem aber hat der aus Rheinhessen stammende Carl Zuckmayer in seinem Stück dem General Harras die Völkermühle Europas etwas in den Mund gelegt, von niemandem so wunderbar gespielt wie vom legendären Kurt Jürgens, dem sich Opa nicht nur ob dessen Vorliebe für Weinbrand verbunden fühlt, was sich viele, die sich auch heute manchmal päpstlicher aufführen als der Papst, für ewige Zeiten hinter die Löffel schreiben sollten: Vom Rhein sein heißt vom Abendland! Das gilt auch für die, die heutzutage humorlos gendern oder unsere vermeintlich furchtbare Kolonialvergangenheit auslöschen, als ob sie unter Beweis stellen wollten, dass ihnen jegliches Kontextverständnis fehlt.

Vor allem mag der Rheinländer es zu feiern. Ein Karnevalslied und die Stimmung kocht über, schunkelnd und Polonäse ziehend geht’s rund, das rheinische Grundgesetz kündet davon, etwas, was uns preußisch geprägten Berlinern oft fremd erscheint, wenngleich wir durchaus zu feiern wissen. Im städtischen Stadion der Kölner reicht ebenfalls ein Karnevalslied und schon steht das Heimpublikum auf und zelebriert einen beinahe beneidenswerten Lokalpatriotismus, der jedoch niemanden ausschließt, sondern einlädt, die nächste Runde Kölsch auszugeben.

Doch das wisst ihr alle, daher will ich mich gar nicht lange mit der Vorrede aufhalten und schnell erst zum Tipspiel…

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…und dann zu Sunny rübergeben.

Unsere alte Dame beim Geißbock, ein”Rendezvous” mit Happy End?

(sun) Die vorletzte englische Woche der Saison, die letzte ist Mitte Ende April, steht an und Hertha trifft in einer weiteren Auswärtspartie auf den 1.FC Köln. Während mir die meisten Partien locker von der Hand beim Schreiben gehen, fällt es mir heute schwerer. Was macht man dann am besten, man fängt mit Statistik an. Die beiden Mannschaften trafen bisher in 58 Erstligapartien aufeinander. dabei siegten die Kölner in 25 Begegnungen, Hertha in 23 und 10 Partien endeten unentschieden.

Kommt es zu einem der beiden Ergebnisse der letzten Saison, vermute ich, im Anschluss wird es für den Trainer der verlierenden Mannschaft große Schwierigkeiten geben, in seinem Amt zu bleiben und ihn rettet eventuell nur die englische Woche. In Berlin gab es am 22.02.2020 unter dem damaligen Trainer Nouri eine 0:5 Schlappe von Hertha, in Köln gewann unsere alte Dame am 29.09.2019 mit 4:0, die Torschützen waren Dilrosun, 2x Ibisevic und Boyata. Rekordspieler der Partie sind Heinz Simmet auf FC Seite, vermutlich nur noch den älteren unter uns bekannt und Erich Beer und Holger Brück auf Hertha Seite. Rekordtorschützen sind Dieter Müller und Vedad Ibisevic.

Zur Lage und jetzt wird es wirklich schwer. Klar ist, beide stehen unter einem gewissen Druck siegen zu müssen, sonst werden die Rufe nach Entlassungen größer. Doch es gibt einen Unterschied, unsere Hertha steht mehr unter einem Druck, weil es um die Erfüllung einer Mindesterwartungshaltung geht, der FC steckt direkt im Abstiegskampf. Beide Mannschaften trennen 4 Plätze und 5 Punkte. Eine Niederlage von Hertha und die Abstiegszone rückt etwas näher, doch ist man noch nicht ganz im Sumpf. Dennoch, was wurde diese Woche diskutiert, auch in den Säulenmedien wurde über die Wichtigkeit der Partie für Labbadia berichtet und bei den Fandiskussionen beinhaltete die Forderung nach Entlassung nicht nur den Trainer, sondern mit einer ebensolchen Dringlichkeit den GF Sport Michael Preetz. Eine Trainerentlassung am Ende der englischen Woche kann ich mir noch vorstellen, eine Entlassung des GF Sport weniger. 

Für Köln und dem Trainer Gisdol kann es nur um einen Sieg gehen, um nicht noch Gefahr zu laufen mehr in Richtung direkter Abstiegsplatz zu geraten, sondern vielleicht den Relagationsspielplatz wieder abzugeben und die Mannschaften davor in Reichweite zu sehen. Ein Remis am heutigen Tag verlängert wohl nur die Situation beider Teams um einen weiteren Spieltag. Aber wer weiß, vielleicht geben sich am Ende ja beide mit einem Remis zufrieden.  Da ich den letzten Partien beider Mannschaften beiwohnen durfte, mag ich mir ein Spiel auf dem Niveau beider in Freiburg bzw Bielefeld nicht vorstellen.

Noch ein wenig zur Statistik, der 1.FC Köln hat diese Saison zu Hause noch nicht gewonnen und ist Schlusslicht bei der Heimspielbilanz mit 6 Niederlagen und nur 2 Remis. Da sollte was zu holen sein, Hertha ! Markus Gisdol konnte sein Team vor der Saison ein wenig verstärken. Um das Wechselspiel Cordoba/ Duda wisst ihr, dazu kam als Ersatz für Cordoba im Angriff der kopfballstarke Andersson von Union und für rechts offensiv Limnios aus Saloniki. Dazu lieh sich Köln den  uns bekannten Wolf vom BVB und als Ersatztorhüter Zieler von Hannover aus. Neben Cordoba wechselte als namhafter Spieler noch Simon Terodde zum HSV. Und was ich durch Zufall entdeckte, zu Beginn des Jahres 2020 also schon vor einem Jahr wechselte Florian Wirtz von Köln nach Leverkusen für 200.000 Euro, sein Marktwert liegt heute bei über 20 Millionen!! 

Gisdol lässt Köln seit Wochen in keiner festen Formation auflaufen, da wechseln 4er und 3er Abwehrreihen ebenso wie das Mittelfeld bunt durcheinander gewürfelt wird als auch die Sturmformation durch ein oder zwei Stürmer dargestellt wird. Auf Platz 16 liegend, sehe ich darin kein Zeichen von Flexibilität, sondern mehr den Ausdruck allgemeiner Verunsicherung. Sicher, wenn nicht verletzt, steht Timo Horn im Tor. Ein Torhüter dem ich vor dem letzten Abstieg Kölns zugetraut habe, bei konstanten Leistungen, die Nummer 2 in Deutschland zu werden und auch einer für Hertha. Doch warum auch immer ist der Horn von nach dem Wiederaufstieg nicht mehr der von vor dem Abstieg. Er hat sich der “Mittelmäßigkeit” der allermeisten Ligatorhüter angepasst.

Spielt er eine gute Partie ist es eine komplett gute Partie, schießt er Böcke können sie in jeder Situation sein. Mit dem Ball am Fuß ist nicht unbedingt seine allerstärkste Seite. Doch reicht bisher seine Qualität um Zieler auf die Bank zu verweisen.  Der Rest von Köln ist schneller erzählt. Ich rechne egal ob 3er oder 4er Kette mit Jorge Mere und Sebatiaan Bornauw , mit Duda eher links offensiv und Wolf auf der rechten Seite. Dazu könnten im Mittelfeld Skhiri, der beste Torschütze des FC, Öczan, Rexhbecaj,  und Thielmann beginnen, letzter sehr offensiv ausgerichtet. Ob Gisdoll nochmal auf Modeste wie zuletzt setzt, bleib abzuwarten. Der Kapitän der Kölner ist Jonas Hector, ebenso wie Horn oder noch stärker mit einem Qualitätsverlust seit der Umdrehung in der 2.Liga befallen. Ob er gegen Hertha in der Anfangsformation stehen wird? Die Schwäche zweier ehemals guter Spieler mag jetzt für Hertha von Vorteil sein, doch im Grunde finde ich es schade, weil Vereinstreue sich nicht ausgezahlt hat!

Ich sah Köln zweimal, gegen Freiburg  letzte Woche beim 0:5 und vor der Winterpause gegen Leverkusen beim 0:4 . In beiden Spielen war es mir unmöglich ein eigenes Spiel von Köln zu erkennen. Da Andersson schon eine Weile fehlt und auch gegen Hertha nicht dabei ist, fehlt auch ein Abnehmer für hohe Bälle und bei Standards. Was macht ein Trainer nach einem Grottenkick wie in Freiburg? Da Gisdol schon sehr viele Spieler in der Saison eingesetzt hat, könnte er auf fünf, sechs Positionen Änderungen vornehmen, anders als Labbadia mangels Möglichkeiten ,aber auch wegen einer eventuell anderen Einstellung in so einer Situation es bei zwei, drei Änderungen belässt und den Akteuren der Pleite in Bielefeld die Chance zur Wiedergutmachung gibt.

Aus genannten Gründen ist es für mich schwer, eine Einschätzung abzugeben, wie man den Kölnern begegnet, ich hoffe man hat sich bei Hertha auch das 0:0 des FC in Leipzig angeschaut, um zumindest ein geordnetes Kölner Defensivkonstrukt zu Ansicht zu bekommen.

Diese Woche war wie fast üblich nach Niederlagen eine starke Diskussionswoche nicht nur im blog, sondern überall unter den Herthafans. Über eins sind wir uns wohl alle einig, man darf selbst in Bielefeld verlieren, jedoch nicht so leblos wirkend wie am Sonntag. Die Debatten um Labbadia und/oder Preetz haben eine neue Intensität erreicht, es wurde erneut eine Onlinepetition zur Absetzung von Preetz ins Leben gerufen , in den meisten Kritiken ging es eben nicht nur um den Trainer, sondern mindestens ebenso intensiv um den GF Sport.

Preetz Beteuerungen der Treue zum jetzigen Trainer, die Ankündigung in 5 Jahren eine Mannschaft zu sein, die regelmäßig Saison für Saison um die internationalen Plätze mitspielt, wirkt nicht Mut erweckend, weil der Weg bis dahin nicht beschrieben wird. Ich glaube mich an eine Beschreibung einer langsamen Entwicklung zu erinnern , doch wie soll ich mir das vorstellen, wenn eine Mittelfeldmannschaft in 5 Jahren sich eine Stufe nach oben bewegt(meinetwegen auch zwei Stufen) Nebenbei, jetzt fehlt mir unser link Professor @Exil möchte ich mal wissen wann erstmals von diesen 5 Jahren gesprochen wurde, ich meine, auch schon im letzten Jahr davon gehört oder gelesen zu haben, in dem Fall dürften es eigentlich nur noch vier Jahre dauern. Nicht nur dass wenig inhaltlich interessantes oder neues im Interview steht, das mag auch am Fragesteller liegen, es gab nicht viel Selbstkritik, zumindest in den Auszügen, die man im Netz lesen durfte.

Ein weiter so selbst nach weiteren solcher sportlichen Leistungen mutet zumindest seltsam an, wenn man weiß, wie leicht sonst schon Trainer vom GF Sport gegangen worden sind. Und ihr wisst, ich gehöre zu denen, die bei einer Kritik an Preetz, Gegenbauer insbesondere, aber auch den neuen Obermanager Schmidt in die Kritik einschließe. Ich frage mich sind die “da oben” alle weich gespült, oder knallt da intern zumindest mal jemand mit der Faust auf den Tisch, werden intern  Ultimaten oder zumindest strenge Zielsetzungen gesetzt, die nicht an die Öffentlichkeit dringen? Oder sind wirklich alle einheitlich auf den Preetzschen 5 Jahres Plan eingestellt?

Aber es gibt eben auch die andere Seite, die Kritik richtet sich vor allem an einer Erwartungshaltung nach den teuren Tranfers aus und den Sprüchen rund um BCC und der Erwartungshaltung des windigen Horschti! Andere vergleichen das noch mit Dardaizeiten. Betrachten wir die Situation aber weg von diesen Gesichtspunkten, rein sportlich dümpeln wir im hinteren Mittelfeld rum und immer wenn die Gefahr besteht eventuell weiter abzurutschen, wird wieder von Hertha gepunktet.

Die Entlassung aus sportlichen Gründen wäre eine auf BCC Niveau, von dem wir jedoch weit entfernt sind und nur weil ein Liebling vieler Fans nach ähnlichen Leistungen keine Erstligavertragsverlängerung erhielt, halte ich es für ziemlich wie Rache wirkend, wenn nun Labbadia und/ oder Preetz ebenso gehen müssen. Meine Sorge betrifft die Zeit die sinnvoll ist zu handeln, wird knapper. Werden Preetz und/oder Labbadia über Neuerwerbungen entscheiden, die dann in drei Wochen ein neuer Trainer übernehmen muss, friss oder stirb?

Entscheidet der GF Sport über einen neuen Trainer dessen Position wohl nicht kritiklos anzusehen ist, insbesondere bei seinen Entscheidungen bei der Trainerwahl? Labbadia, Preetz raus , ja, jein, nein? Ich hoffe nur, es gibt bei den Entscheidungsträgern des Vereins den Mut zu Veränderungen, bei Gegenbauer habe ich den bisher völlig vermisst!

Ähnlich wie beim FC Köln ist bei Hertha die Frage wer hat sich in Bielefeld für einen Einsatz in Köln beworben? Die Herthasieger aus Bielefeld waren die, die nicht gespielt haben, allen voran unsere Diva Cunha. Und nicht nur die Frage der Qualifikation durch den letzten Auftritt stellt sich, sondern auch die, wer überhaupt fit ist!? Das Problem fängt ja schon in der IV Herthas an, wo sowohl Jordan als auch Alderete zuletzt deutliche Schwächen aufzeigten. Wird vielleicht der emsige Ascacibar auf die 6 rücken (wenn nicht jetzt, wann dann überhaupt) Tousart auf die 8 und und und, zu viele Fragezeichen stecken hinter der Frage, wer ist einsatzbereit in Köln!

Ihr seid zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Beitrags dem ganzen zeitlich schon näher dran und könnt besser eure Aufstellungen abgeben ,als ich jetzt. Liefert sie bitte, erzählt wie spielt ihr in Köln und natürlich wie tippt ihr? Ich hoffe auf 2:1 unserer Hertha! Auf geht’s, stürmt eure Tastaturen!

Ich wünsche uns allen zuvorderst ein erfolgreiches Gastspiel unserer Hertha und wenn es noch nett anzuschauen ist, nehmen wir das auch noch dankbar mit. Euch ein schönes Wochenende und wie immer bleibt bitte gesund!

HaHoHe Hertha BSC!

sunny

Käptn @opa, mal schauen wann du uns wieder an Deiner Küche teilhaben lässt. Köln das war ja klar bietet eine reichhaltige Küche. Ich wähle drei aus einer Reihe von Gerichten aus und zwar Halve Hahn , ein Röggelchen (Roggenbrötchen) samt mittelaltem Gouda, Zwiebeln, Butter und Senf, Himmel un Ääd, ein Kartoffel- Apfel- Stampf mit gebratener Blutwurst und gerösteten Zwiebeln und was süßes , Muuzemändelcher, ein Süßgebäck in Tropfenform (auch Mandelform), welches in heißem Fett ausgebacken wird und zu trinken gibts klare Sache Kölsch. Und mit was unterstützt Du heute Herthas Darbietungen, Käptn?

Und damit wieder rüber zum besten aller Hertha Liveticker und unserem @opa! Ich wünsche euch viel Spaß!