(opa) Viele Werke von Literatur und Sachbuch beschäftigen sich mit Fragen. Goethe lässt im Faust “Wer ruft mir?” fragen (und stellt damit unter Beweis, dass er Berliner ist), Christa Wolf fragte sich in ihren Briefen “Was wollt ihr denn von mir?” und Michael Haller beschäftigt sich in seinem “Was wollt Ihr eigentlich? Die schöne neue Welt der Generation Y” mit den Digital Natives, deren Kommunkationsfläche ausschließlich der Monitor bzw. das Smartphone ist. Da liegt es nahe, dass auch Hertha sich mit Fragen beschäftigt. Unser Verein twitterte am Sonntag, man möge die Zukunft des Vereins mitgestalten, indem man sich bei einem beauftragten Dienstleister registriere und dort Fragen beantwortet.
Wer sich registriert, wird befragt zu den Aussichten, ob und unter welchen Bedingungen er sich nach Corona wieder ins Stadion traut, was er vom Merchandising hält, wie zufrieden er mit dem Onlineshop ist, zu Hertha TV und möglichen Abomodellen dieses Formats (die Verpflichtung eines sky Manns als neuen Oberchef wirft offensichtlich weite Schatten), aber auch zum Testspiel der Nationalelf.
Wenn unser Verein diese Fragen oder die zu “Erwartungen … bezüglich der Versanddauer im Onlineshop deines Vereins” als die “zentralen Fragen rund um die Zukunft des Vereins sieht” (siehe Tweet), dann zeigt das wieder einmal, dass man in Sachen Kommunikation mit den Fans weiterhin kein Gespür besitzt. Wer weiterführende Informationen wünscht, kann sich über den Link im Tweet entsprechend zum Ziel klicken:
Nehmen wir das aber mal zum Anlass darüber nachzudenken, was Eure Wünsche an herthaimmer sind. Bei einigen sind die Antworten vorhersehbar (z.B. die Pöbelfraktion, die überwiegend dadurch auffällt, ihre Beiträge mit “hier geht’s nicht mehr um Fußball, deshalb ist alles doof” einzuleiten), aber vielleicht lässt sich ja der eine oder andere stille Mitleser zu einer Aussage hinreißen. Ansonsten befrage ich Euch demnächst dazu, wie ihr die Versanddauer von herthaimmer rund um Weihnachten beurteilt 😉 Oder welche Abomodelle für herthaimmer Euch genehm wären 😁
Sport und Fußball ist aber tatsächlich auch noch ein Thema: In der Länderspielpause findet nicht nur eingeschränkter Trainingsbetrieb statt, sondern es sind pandemiebedingt auch immer ein Augenmerk auf die Rückkehrer zu richten. Während unser nächster Gegner wohl auf sein Sturmjuwel Haaland wegen dessen Quarantänepflicht wird verzichten müssen, soll der in derselben Elf trainierende und spielende Rune Jarstein nach einem weiteren negativen Test ins Training einsteigen. Kein Wunder, dass immer weniger Menschen einen Durchblick haben.
Ansonsten sei noch auf das Interview von Michael Preetz im Print Kicker verwiesen, in dem er im Ungewissen bleibt und vom “mittelfristige Ziel” spricht, “an die internationalen Plätze ran(zu)rutschen”. Man habe das Potenzial, auf Sicht um diese Plätze mitzuspielen. Wichtig sei, dem Team Zeit zu geben. Wer Beständigkeit sucht, wird bei Hertha fündig. Wobei das ja auch die Frage aufwerfen könnte, wie man sich wirtschaftlich weiterentwickeln will, wenn man seine sportlichen Ambitionen unterm Teppich ausstellt.
Gesprächsstoff gibt’s also genug, macht was draus.
HaHoHe, Euer Opa