Veröffentlicht am Kategorien 1. Bundesliga, 2020, Allgemein

Pfeifen im Wald

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(opa) Zum Auftakt der Sommerpause überrascht uns die Kommunikationssäule Nr. 1 des Hauptstadtclubs mit einem Interview mit dem Präsidenten Werner Gegenbauer, in dem dieser auf die vergangene Saison und in die Zukunft blickt und auch das Thema Stadionbau streift. Wer beim lesen allerdings “Ick gloob, mir streift ein Stadion” denkt, dürfte damit ggf. nicht allein sein.

Insbesondere seine Ausführungen zum Thema Stadionbau überraschen. Ist es nach all dem Getöse, man werde spätestens im Juli 2025 im eigenen Stadion spielen (und man später dann vollmundig wie realitätsfern von einem provisorischen Stadion sprach), nicht eine Art Ausdruck von Entrückung und eines Offenbarungseids, dass man keine Ahnung hat, wie man ein Stadion realisieren soll, geschweige denn, wie man die Stimmung in der Stadt diesbezüglich drehen soll noch, dass man letzteres beabsichtigt?

Liest jemand von Euch irgendeine Selbstreflektion, dass man mit der Personalie Teichert vielleicht nicht unbedingt die allerglücklichste Wahl getroffen hat, um auf den für so ein Bauprojekt notwendigen Menschenfang zu gehen? Und wie soll ein weiterer Geschäftsführer, dessen Aufgabe primär in der Erschließung neuer Einnahmequellen durch die Internationalisierung mit Schwerpunkt USA bestehen soll, eines der drängendsten vorhandenen Probleme in Sachen Zuschauer und Stadion lösen?

Wenn man sich dann zudem bei der Bilanz des Wirkens von Preetz (und letztlich der eigenen) an den Transferüberschüssen sonnt, obwohl im operativen Kerngeschäft trotzdem massive Verluste aufgelaufen sind (z.B. durch überhöhte Gehälter, die Wechselmotivation aussortierter Spieler dämpfen?), spricht das dann für demütigen Realitätssinn eines Präsidenten, in dessen bisheriger Amtszeit es im Vergleich zum Vorgänger bislang eher nicht “nach oben” ging?

Bin ich der einzige, auf den das eher wie das sprichwörtliche Pfeifen im Wald wirkt, was davon ablenken soll, dass man nach diversen sportlichen Dellen im Kerngeschäft allerhöchstens den Status Quo erreicht hat, den man seinerzeit übernommen hat?

Rund 11.300 Berliner Stimmen hat eine medial vom Verein gestützte Kampagne für eine Petition zusammenbekommen. Weniger als eine Petition für den Erhalt des Monbijou-Theaters. Es bedarf wohl mehr als nur eines Wechsels der Regierung, wie wäre es mit einer Debatte über die Bedeutung von Hertha in der Stadt?

HaHoHe, Euer Opa

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