(opa) Über Sport wurde in den letzten Tagen kaum gesprochen. Zu präsent und zu kontrovers scheinen die Vorgänge rund um Dietmar Hopp. Dabei rollt in rund 24 Stunden schon wieder der Ball und es ist kaum davon auszugehen, dass sich die Fans den Mund verbieten lassen.

Gerade hörte ich im Radio, dass der DFB zusammen mit den beiden Vereinen vor dem Anpfiff des Spiels in Gelsenkirchen entscheiden wird, wie man in welcher Situation reagieren wird. Man darf gespannt sein, ob die Verantwortlichen entschlossen und Eskalation in Kauf nehmend handeln oder besonnen reagieren werden. In NRW soll es Einsatzleiter geben, die gern auch mal etwas robuster gegen die Ausübung von Fankultur vorgehen. Diesmal meine ich nicht irgendwelches Feuerwerk, sondern das einfache Aufhängen einer Fahne, die zu Schlagstockeinsatz und Verletzten führte. Menschen wurden verletzt, obwohl in dem Fall nichts Verbotenes geschehen ist.

Vielleicht kommt es ja auch wie bei den Flitzern, wo die Kameraregie angewiesen ist, die Szenen nicht zu zeigen und wo es nach Abführen des Flitzers oder der Flitzerin mit Schiedsrichterball weitergeht. So wird wenigstens an den Fernsehern niemand belästigt. Beseitigt hat man das Problem nicht.

Dass Menschen nicht unbedingt Vernunftswesen sind, zeigt sich dieser Tage u.a. daran, dass zwar Atemmasken, Klopapier, Nudeln und Milch ausverkauft sind, aber das einzige, was tatsächlich vor einer Infektion mit Viren dieser Art schützt, in rauen Mengen erhältlich ist. Seife zum Händewaschen ist nirgendwo ausverkauft. Angesichts dieser Tatsache könnte einem bewusst werden, dass man diesem Publikum natürlich nicht zumuten kann, mit Realitäten konfrontiert zu werden, zu denen eben auch gehört, dass sich im Fußballstadion abseits und sogar auf dem Platz bisweilen etwas derberer Diktion befleißigt wird.

Warten wir es also ab, stellen das Popcorn bereit und warten auf die vorhersehbare nächste Skandalisierungs- und Empörungswelle bei der zweitschönsten Nebensache der Welt. Gesprächsstoff gibt’s allemal. Wie sieht eigentlich das Stimmungsbild bei Euch aus?

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Und bei Hertha? Vermutlich ist man nach den letzten Wochen froh, dass wir aus den Schlagzeilen raus sind. Zumindest fürs Erste. Gelöst dürfte keine der Aufgaben sein. Der Trainer muss die Abwehr dicht kriegen, wenn wir weiter so viele Gegentore erhalten, rettet uns kein Fußballgott vor dem Abwärtsstrudel. Die Spieler müssen weiter Mentalitätsleistungen zeigen wie am Freitag. Und das Management muss sich fragen, wie man sich für die aktuellen wie zukünftigen Aufgaben aufstellen will.

Mit Bremsen allein wird es nächste Saison nicht gehen und angesichts der bereits investierten Summen ist man zum Erfolg verdammt. Alles, was nicht nach Europa führt, ist auch in Relation zu dem, wie unsere Wettbewerber aufgestellt sind, völlig inakzeptabel. Und vorher muss man den Klassenerhalt schaffen. Und plötzlich ahnt man, wie es sich anfühlt, Fan vom HSV zu sein. Schauriger Gedanke, den ich besser schnell beiseite schiebe.

Apropos wie sich HSV Fans fühlen: Wer in der Lage ist, über sich selbst zu lachen, kann sich auch zwecks Überbrückung in der Mediathek eine Folge von Ditsche anschauen, in der auch Hertha ab ca. 21:30 eine Rolle spielt.

Wer diese Woche nach dem trainingsfreien Montag als Kiebitz zum Training will, kann sich ja schon mal an folgenden Daten einen Knoten ins Smartphone machen:

Ansonsten genießt den heutigen Start in den Frühling! HaHoHe, Euer Opa 😉