(opa) Als gestern kurz vor Anpfiff die Aufstellung kam, rieben sich wohl nicht wenige verwundert die Augen. Was dachte sich Nouri denn damit? Ein extrem defensives 3-5-2 versprach von der Papierform her eher ein großes Loch im Mittelfeld. Es kam anders und nach der Woche war wohl jeder froh, dass endlich wieder der Ball rollte.

Hertha dominierte das Spiel, ließ Ball und Gegner laufen, kreierte Torchancen und ließ im Grunde genommen selten defensiv etwas zu. Der Treffer der Paderborner zum zwischenzeitlichen Ausgleich war purer Slapstick und reines Glück. Wer im Training aus dem Winkel aufs Tor schießt, wird in 98 von 100 Versuchen scheitern. Jarstein musste ja auch helfen 😉

Nouri konnte seinen Fluch besiegen, seit 13 Bundesligaspielen nicht mehr gewonnen zu haben. Und er fordert in nicht unsympathischer Demut, jetzt die Spannung aufrecht zu erhalten. Und auch der Verein scheint mir zusammengerückt wie selten in den letzten Jahren. Der stillose und kindische Abgang der Heilsgestalt Jürgen Klinsmann hat den Investor dazu gebracht, ein öffentliches Commitment zu seinem Engagement zu geben, Präsident und Manager scheinen gestärkt, fürs Krisenmanagement musste man dank mehrerer Fußballlehrer im Kader auch keine Harakiriverpflichtung eines der üblichen Verdächtigen vornehmen.

Also alles gut? Was auf den ersten Blick so scheint, zeigt sich bei genauerem Hinsehen als Makulatur. Wie die gleichnamige, heute kaum mehr verwendete, korrigierende Schicht unter der Tapete kaschiert sie Mängel des Untergrunds, die man halt nur nicht mehr sieht, aber gleichwohl immer noch vorhanden sind. Die Steigerung der sportlichen Kompetenz in der Führungsetage mit Entscheidungsbefugnis scheint nach dem Abgang von Klinsmann weiter entfernt als je zuvor.

Wenn einer hier die Strukturen hätte aufbrechen können, dann war das Klinsmann, der mit seinem den Verein im Stich lassenden Hinschmiss die ohnehin vorhandene und bisweilend bremsend wirkende Um- und Vorsicht waltende Kräfte gestärkt hat. Wenigstens bekennt man sich zu Minimalzielen wie Klassenerhalt in dieser Saison und Qualifikation für Europa in der folgenden.

Jetzt seid ihr dran:

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In der Woche vor Karnevalshöhepunkt und -ende gilt es, sich auf das Spiel gegen die Domstädter vorzubereiten. In der Bundesliga müssen die Kölner jetzt gegen den Rekordmeister antreten. Für Unruhe im Umfeld und sportlichen Frust dürfte unter normalen Umständen beim Gegner also gesorgt sein. Oder wie seht ihr das? Paffpaffpaff!