(opa) Der alte Blog ist tot, es lebe der neue Blog!
Wahnsinn, was wir hier gemeinsam in den drei Tagen auf die Beine gestellt haben. Eine vierstellige Zahl an Seitenbesuchern, unzählige Hilfsangebote, darunter die ersten Einleitungstexte, für die nächsten Tage ist also für Stoff gesorgt. Darüber hinaus findet ihr oben eine Anleitung, wie man sich hier (bzw. bei Disqus) unfallfrei zur Diskussion anmelden kann. Bei Bedarf wird der Hilfebereich noch erweitert.
Falls es Euch aufgefallen ist: Herthaimmer ist werbefrei. Wenn es nach mir geht, soll das auch so bleiben, die Kosten sind einigermaßen überschaubar und ich finde es nervig, wenn ein Werbepartner dann unkontrollierbar die Seite unlesbar macht, indem irgendwelche Werbung über die wertvollen Texte geschoben wird. Wie seht ihr das?
Und bei Hertha? Kalou ist also freigestellt, Klinsmann will nach dem Klassenerhalt also sofort und langfristig nach Europa, bei Hertha hat das Training wieder begonnen:
War jemand von Euch da? Was habt ihr beobachten können? Wurde jemand geherzt? Gegrätscht? Angeschrien? Denkt dran, wir brauchen “paffpaffpaff” 😉
Ansonsten übergebe ich heute an den ersten Gastautor, Trommelwirbel, Vorhang auf und seid nicht zu gnädig mit ihm, er mag’s gern “robust”: backstreets beehrt uns mit einem Ausblick aufs neue Jahrzehnt (auch wenn ich mir hierzu eine klugscheißerische Anmerkung nicht verkneifen kann, dass in Anbetracht der Ermangelung eines Jahres 0 das neue jahrzehnt erst am 1.1.2021 beginnt 😉 )
Opa
Und hier nun backstreets Text:
Hertha 2030
(backs)Das alte Jahrzehnt ist Geschichte und wir starten in die „goldenen 20er“.
Anstatt wehmütig zurückzublicken, was uns in den letzten 10 Jahren abhanden gekommen ist (politischer Diskurs, Anstand, Respekt den Älteren gegenüber etc) schauen wir nach vorne und fragen uns, wo steht Hertha 2030?
Oberliga oder Champions-League. Graue Maus oder Big City Club? Das Jahrzehnt beginnt verheissungsvoll. Für Hertha-Verhältnisse wabern grosse Namen durchs Web. Namen die noch vor Monaten bei Hertha undenkbar waren. Aber eben auch zu Preisen, die dem einfachen Herthaner Schwindelgefühl zwischen die Ohren jagt.
Die Ablösesummen werden in den nächsten Jahren ebensowenig sinken, wie der Energieverbrauch in Deutschland. Hertha hat eine „Anschubfinanzierung“ für das Unterfangen „Big City Club“ von 224 Mio erhalten. Für eine „entwicklungsfähige“ Mannschaft, die in Reichweite der Spitzenplätze agieren kann, wird man wohl etwa
100 bis 150 Mio in die Hand nehmen und hoffen, dass man im nächsten Jahr einen Lauf erwischt und anschliessend mit punktuellen Verstärkungen das Gerüst zu verstärken und dem Verein noch mehr Stahlkraft und Erfolg zu verleihen.
Vorraussetzung dafür ist natürlich der sportliche Erfolg, mit dem dann die wirtschaftliche Weiterentwicklung einhergeht. Dieser Weg führt nur über die Champions League. Da wollen in Deutschland aber regelmässig nicht nur die Jahr für Jahr safe qualifizierten Bayern, Dortmund und Leipzig hin. Nein für den einen Quali-Platz bewerben sich auch Lüdenscheid-Nord, Leverkusen, Hoffenheim, Gladbach, etc etc etc
Soweit der Plan. Was aber passsiert, wenn die teuren Neuzugänge in Berlin nicht funktionieren, wenn Hertha das macht, was sie in entscheidenden Spielen meistens macht, nämlich sportlich enttäuschen?
Was wenn der Nachfolger von Klinsmann ein ähnlicher Rohrkrepierer wird wie Ante Covic, der als Kanonenfutter für die vergebliche Suche des Michael P. nach einem Top-Trainer, dienen musste?
Hertha steht zu Beginn des neuen Jahrzehnts am Scheideweg. Ein gewisser Dieter Hoeness hatte schon Spieler verpflichtet, die im Falle einer CL-Quali das blau weisse Trikot tragen sollten. Ein einziges Tor hätte den Verein saniert. Am Ende stand ein 0:0 im letzten Spiel gegen Hannover und die Abwärtsspirale nahm ihren Lauf.
Ich persönliche glaube, da von Natur aus realistischer Optimist, dass die Einbindung von Klinsmann Gold wert sein wird. Er bringt alle Vorraussetzungen mit um endlich Potential zu wecken, dass aufgrund von fehlendem Blickwinkel, brach liegt. Das „Durchlüften“ des Kaders ist erst der Anfang. Ich seh einzig Schiller sicher im Sattel. Preetz steht genauso auf dem Prüfstand, wie Keuter etc etc.
Hertha muss diesen radikalen Weg jetzt gehen um nicht auf ewig in der Versnkung zu verschwinden. Sozusagen als letzter Strohhalm. Das kann funktionieren, wie in anderen Städten, kann aber auch so enden wie bei 1860 München. Wobei bei Hertha jetzt Profis installiert werden und keine Hobby-Fussball-Pseudo-Sachverständigen wie bei den Löwen.
Ich freu mich auf ein erfolgreiches Jahrzehnt mit der alten Dame.